In „Ways to Win“ gibt Wide Receiver Lennart Stolina jeden Freitag vor einem Spiel einen kurzen Überblick darüber, worauf es im nächsten Match besonders ankommt. Und so können wir morgen die Hannover Spartans (17.30 Uhr/Buniamshof, Tickets hier) schlagen:
„All-Purpose“ Anderson stoppen: Böse Erinnerungen werden bei dem Namen Michael Anderson(#20) wach. Bereits im Hinspiel zeigte der US-Running-Back, dass er ein Spieler ist, der sowohl durch die Luft, besonders aber zu Fuß, eine Waffe ist. Mit 806 Yards Rushing Yards und acht erzielten Touchdowns trägt er das Spartans Laufspiel praktisch alleine auf seinen Schultern. Auch durch die Luft war er für seinen Quarterback bisher die sicherste Anspielstation. Wenig überraschend also, dass mit Anderson die Spartans-Offense steht oder fällt. Die Cougars-Defensive-Line und Linebacker müssen dementsprechend die Box kontrollieren, um Anderson so keinen Raum für seine explosiven Läufe zu geben.
Under Pressure: Gelingt es der Cougars-Defense den Lauf zu kontrollieren, müssen die Hannoveraner den Ball werfen – klingt logisch, ist auch so. Für die starke Lübecker Passverteidigung sollte dies, trotz einiger Ausfälle, kein allzu großes Problem darstellen. Schützenhilfe könnten sie dabei von den schweren Jungs erhalten. Weil die Spartans mit Sven Actun (#19), der sich mit US-Spielmacher Bell abwechselt, einen Quarterback haben, der seine Stärken definitiv nicht im Scramblen hat, könnte sich zusätzlicher Druck in Form von Blitzes durchaus bezahlt machen. Der ein oder andere notgedrungene Passversuch „on the run“ kann so gut und gerne in den Händen der Lübecker Secondary landen.
Von der Bye-Week profitieren: Ein altes lettisches Sprichwort besagt: Wurde die Bye-Week genutzt – wird der Gegner weggeputzt! An dieses Sprichwort hielten sich viele Spieler der Cougars. Offensive Guard Mathieu Vogt hat in der freien Woche neben einer Smoothie-Entgiftungskur auch noch Pilates gemacht und ist nun wieder fit und locker in der Hüfte wie ein junger John Travolta. Defensive End Berend Grube hat sich eine Woche im Fitnessstudio eingeschlossen und die Osiik Brüder Alex und Ilja waren im russischen Trainingslager und haben sich mit Pelmeni und Gurkenwasser auf die Hannoveraner vorbereitet. Dass sich die Jungs ausgeruht und vorbereitet haben, ist auch bitter nötig, denn besonders in der Offense sind wieder einige personelle Ausfälle zu beklagen.
Dominate the Box, protect the Quarterback: Ähnlich wie in der Defense wird auch in Offense der Kampf in der Box entschieden. Linebacker Tevin Hanley (#9) trug bereits im Hinspiel maßgeblich zum Erfolg der Spartans bei. Im Laufe der Season konnte sich auch Defensive End Emanuel Danquah (#92) als wichtiger Faktor etablieren. Gemeinsamen können die beiden 118 Tackles und acht Sacks vorweisen. Ebenso eindrucksvoll ist die Gesamtzahl an Sacks der Spartans-Defense. Mit 17 Sacks befinden sie sich auf Platz drei der Statistik. Dem Schutz von Quarterback Quentin Williams gilt es daher besonders Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Umso erfreulicher ist es, dass die Offensive Line um Center David Schleh in den letzten Spielen ihren Rhythmus gefunden und somit maßgeblich zur Cougars-Siegesserie beigetragen hat.
Isolate Reives, create Mismatches: Der hard hitting Safety Michael Angelo Reives Jr. (#23) ist das Herzstück der Spartans Passverteidigung. Ihn gilt es aus dem Spiel zu nehmen, zu isolieren. Dies ist keine leichte Aufgabe, aber mit Offense-Guru Stephan Starcke hat Offensive Coordinator Julian Dohrendorf einen sehr erfahrenen Coach an seiner Seite, der schon so ziemlich alles im Football gesehen hat und sicherlich auch hierfür eine Lösung parat hat. Änderungen im Personal oder der Formation können Lücken in der Defense offenlegen und so Mismatches kreieren. Diese müssen dann lediglich von Quarterback und Receivern ausgenutzt werden. Für Mike Kresowaty wäre es am Samstag die perfekte Gelegenheit seinen 100. Touchdown zu machen. Also: Find #23, isolate him, create Mismatches, Score, Party im A1!
